Sonderausstellung Made in Hessen


Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrat Winfried Becker und Bürgermeister Marcèl Pritsch eröffneten am 25. Mai die neue Sonderausstellung des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums im Themenpark Kohle & Energie. Die Ausstellung „Made in Hessen – Globale Industriegeschichten“ zeigt Produkte, Waren und Ideen, die in Hessen erzeugt und erdacht wurden, dann als Exportschlager Käufer in aller Welt fanden und globale Erfolgsgeschichten geschrieben haben.

Sie eröffneten die Ausstellung „Made in Hessen“ (v.l.n.r.):
Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrat Winfried Becker, Bürgermeister Marcèl Pritsch, Kuratorin Katja Schneider / Haus der Stadtgeschichte Offenbach, Museumsleiter Ingo Sielaff, Geschäftsführerin Christina Reinsch / Museumsverband Hessen, Prof. Dr. Ingo Köhler / Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt, Museumsleiter Nico Lange / Stadt und Industriemuseum Rüsselheim.

Unter den Ausstellungsstücken finden sich daher Medizinprodukte aus Melsungen, Heizkessel der Firma Buderus, Hüte aus Lauterbach, die für die deutsche Olympiamannschaft gefertigt wurden, Adler-Schreibmaschinen, Opel-Fahrräder, Spionagekameras aus Wetzlar und vieles andere mehr. Es ist erstaunlich, wie viele Weltmarken aus Hessen stammen.

Mark Weinmeister führte das Mineralwasser aus Selters im Taunus an, dessen Produktname zu den wenigen zählt, die Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch gefunden haben. „Im Restaurant bestellen die Gäste ein Glas Selters, wenn sie Mineralwasser trinken möchten“, merkte der Regierungspräsident an. Mark Weinmeister lobte die Vielfalt hessischer Produkte, die Innovationsfähigkeit der Firmen und war stolz, dass auch Unternehmen aus seinem Regierungsbezirk Exponate für die Ausstellung stellen. So finden sich zum Beispiel das Modell einer Henschel-Lokomotive, Thonet-Stühle sowie Ton und Schneiderkreide aus Großalmerode unter den Ausstellungsstücken.

Bürgermeister Marèl Pritsch begrüßte die Ehrengäste und das Publikum. Die Eröffnungsfeier fand in der Kraftwerkshalle des Themenparks Kohle & Energie in industriekulturellem Ambiente statt.

Landrat Winfried Becker hob hervor, dass die Wirtschaft und Industrie im Schwalm-Eder-Kreis und in Hessen einen besonderen Stellenwert genießen. Der Landrat betonte, dass die Bergbau- und Kraftwerksära den Landkreis geprägt und eine ganz eigene Industriegeschichte geschrieben hat. Der Landrat kündigte an, dass er sich dafür einsetzen werde, dass das Bergbaumuseum ein besonders aussagekräftiges Ausstellungsstück erhalten soll: Die Krangondel aus Wabern-Uttershausen, mit der im Juni 1988 die sechs Überlebenden des Grubenunglücks Stolzenbach aus der Tiefe ans Tageslicht befördert wurden. „Das Gerät gehört ins Bergbaumuseum“, konstatierte Winfried Becker in seiner herausragenden Rede.

Bürgermeister Marcèl Pritsch freute sich sichtlich über die außergewöhnliche, umfangreiche Ausstellung und die prominente Rednerliste. Dass die Eröffnungsfeier in der Kraftwerkshalle des Freilichtmuseums stattfand, verleihe der Eröffnungsfeier, so der Verwaltungschef, einen besonderen Rahmen – Industriekultur pur. Marcèl Pritsch begrüßte das Publikum und die Ehrengäste sehr herzlich, bedankte sich bei dem Kompetenzcenter Borken der VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden, das die Eröffnungsfeier mit einer Spende in Höhe von 250 € unterstützt hatte und lud jedermann ein, die hochkarätige Ausstellung in Ruhe zu besichtigen.

Hochkarätige Ausstellung mit außergewöhnlichen Exponaten

Christina Reinsch präsentierte das von ihr kuratierte Themenfeld „Funktionalität auf kleinstem Raum“, in dem es um die weltberühmte Frankfurter Küche als Urtyp der modernen Einbauküche und um Flugzeugküchen der Firma Sell für Passierflugzeuge geht – hessische Produkte, die um die Welt gingen.


Die Geschäftsführerin des Museumsverbandes Hessen, Christina Reinsch, führte in ihrer Rede an, dass die Sonderausstellung ein Kooperationsprojekt von vier hessischen Museen, dem Hessischen Wirtschaftsarchiv, dem Museumsverband und zwei Fachbereichen der Universitäten Marburg und Gießen ist. Zahlreiche Leihgeber, darunter auch viele kleinere Museen, stellten Ausstellungsstücke zur Verfügung. Aufgrund der Vielfalt hessischer Weltmarken, zeige die Ausstellung einen Querschnitt, aber bei weitem nicht alle hessischen Exportschlager. 


Unter www.made-in-hessen.online könne man sich einen Überblick verschaffen. Das hessenweite Projekt habe Vorbildcharakter für künftige Vorhaben.

Prof. Dr. Ingo Köhler stellte den Ausstellungskatalog vor, den er als Leiter des Hessischen Wirtschaftsarchiv Darmstadt gemeinsam mit Prof. Sigrid Ruby, Universität Gießen, und Prof. Christian Kleinschmidt, Wirtschaftshistoriker der Universität Marburg, erarbeitet hat.

Last but not least erläuterte Ingo Sielaff, Leiter des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums, anhand des Beitrages des Bergbaumuseums zur Made-in-Hessen-Ausstellung beispielhaft, welche Überlegungen und Ziele die Kuratoren mit Ausstellung verbinden. Im Themenfeld „Hochspannung in Hessen“ schlagen die Ausstellungsmacher einen Spannungsbogen von der Energiewende des 19. zur Energiewende des 21. Jahrhunderts. Dem Energiestandort Borken kam mit dem früheren Braunkohlekraftwerk und dem heutigen Umspannwerk, das zu den modernsten Europas zählt, eine Vorreiterrolle zu. Der Museumsleiter bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen des Oberhessischen Museums Gießen, des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim, beim Haus der Stadtgeschichte Offenbach, bei der TenneT, die Exponate zur Verfügung gestellt hatte, beim Museumsverband, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie bei den Museumsmitarbeitern und vielen anderen Helfern, Unterstützern und Mitdenkern. „Das Resultat kann sich sehen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes“, versprach der Museumsleiter.

Der Saxofonist Bernd Hensel führte die Teilnehmer mit seinen Museumstücken – passend zum Thema der Ausstellung – einmal um die Welt und sorgte für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier.

 

Öffnungszeiten und Kontakt
Die Ausstellung „Made in Hessen – Globale Industriegeschichten“ ist noch bis zum 25. August, dem letzten Tag der hessischen Sommerferien, im Themenpark Kohle & Energie des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums, Am Freilichtmuseum 1, 34582 Borken (Hessen) zu besichtigen. Das Museum ist dienstags bis donnerstags um 14:00 Uhr, freitags und samstags von 14:00 bis 17:00 Uhr und sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind im Internet unter www.braunkohle-bergbaumuseum.de erhältlich.